Leuchtstoffröhre auf LED umrüsten kann komplex sein

Leuchtstoffröhre auf LED umrüsten. Einfach in der Theorie, riskant in der Praxis

In der industriellen Instandhaltung, im Einkauf und in der Produktentwicklung stellt sich beim Thema Leuchtstoffröhre auf LED umrüsten oft die Frage  Retrofit oder Komplettaustausch? Auf den ersten Blick scheint Retrofit attraktiv: kostengünstig, schnell und ohne großen Umbau. Doch bei näherem Hinsehen zeigen sich erhebliche Risiken – besonders in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Arbeitsplatzbeleuchtung oder UV-Anwendungen.

Retrofit: Günstig, aber mit Sicherheitslücken

Retrofit-LED-Röhren sind so konzipiert, dass sie in vorhandene Leuchten eingesetzt werden können. Die geschieht häufig mit dem Austausch des Starters. Was simpel klingt, birgt gleich mehrere Fallstricke:

  • Spannungsführende Kontakte bei unsachgemäßer Installation können zu lebensgefährlichen Stromschlägen führen.

  • Veraltete Komponenten wie Fassungen oder Vorschaltgeräte sind nicht auf die Anforderungen von LED-Technik ausgelegt was zusätzlich  Brandgefahr auslösen kann.

  • Fehlende Normkonformität durch Umbauten an der Leuchte kann Prüfzeichen wie CE  ungültig werden.

  • Haftungs- und Versicherungsprobleme treten auf, wenn Umbauten ohne Herstellerfreigabe vorgenommen werden.

Besonders kritisch wird es, wenn Retrofit-LEDs in Arbeitsplatzleuchten, UV-Leuchten oder sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt werden. Hier gelten strenge Anforderungen an Lichtqualität, Ausfallsicherheit und Schutzmechanismen – Anforderungen, die Retrofit-Lösungen oft nicht erfüllen.

Warum ein kompletter Systemwechsel sinnvoller ist

Statt auf Retrofit zu setzen, sollte in vielen Fällen eine vollständige Umrüstung auf ein neues LED-Leuchtensystem in Betracht gezogen werden und das aus guten Gründen:

1. Sicherheit

Moderne LED-Systeme sind vollständig geprüft, erfüllen alle aktuellen Normen und bieten integrierten Berührungsschutz. Das Risiko für Stromschläge, Überhitzung oder Kurzschluss wird dadurch drastisch reduziert.

2. Haftungssicherheit

CE-Konformität und Herstellerhaftung. Im Schadensfall ist eindeutig nachvollziehbar, wer verantwortlich ist.

3. Leistungsfähigkeit

LED-Leuchten sind heute für unterschiedlichste Anforderungen optimiert: ob blendfreies Licht am Montagetisch, spezielle Farbspektren in der Qualitätskontrolle oder UV-feste Systeme in Aushärtungsprozessen. Retrofit kann diese Anforderungen nur bedingt erfüllen – wenn überhaupt.

4. Langfristige Wirtschaftlichkeit

Zwar sind Retrofit-Röhren auf den ersten Blick günstiger. Doch Ausfälle, Nachrüstungen und Wartungskosten summieren sich schnell. Ein durchdachtes LED-Komplettsystem ist in der Regel langlebiger, wartungsärmer und energieeffizienter – also wirtschaftlicher auf lange Sicht.

Wo Retrofit besonders ungeeignet ist

  • Arbeitsplatzleuchten: Blendfreiheit, Farbwiedergabe und Lichtverteilung sind entscheidend – Retrofit kann hier oft nicht mithalten.

  • UV-Leuchten: Retrofit-LEDs bieten in der Regel keine ausreichende oder spezifizierte UV-Leistung.

  • Industrieanlagen mit Altbestand: Alte Leuchten bergen hohe Risiken bei Retrofit-Anwendungen, insbesondere wenn sie mehrfach überbrückt oder umverdrahtet wurden.

Leuchtstoffröhre auf LED umrüsten? Nicht auf Kosten der Sicherheit

Die Umrüstung auf LED ist richtig und wichtig aber nicht um jeden Preis. In vielen Fällen ist es sicherer, normgerechter und wirtschaftlicher, direkt auf ein vollwertiges LED-System umzusteigen. Wer dabei auf geprüfte Komponenten und fachgerechte Planung setzt, spart langfristig Geld, reduziert Ausfallzeiten und schützt Mitarbeitende vor vermeidbaren Gefahren.

Setzen Sie auf vollständige LED-Lösungen mit Herstellergarantie, statt auf riskante Retrofit-Komponenten. Lassen Sie sich dabei von Fachleuten beraten. Besonders, wenn es um Arbeitsplatzbeleuchtung oder sensible Anwendungen geht.


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